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Mutmaßliche Brandstifter gefasst

Datum: 21:00 - 01.12.2011

Großer Ermittlungserfolg der Schkeuditzer Polizei vermeldete gestern die Leipziger Volkszeitung.  

Seit einigen Wochen werden in Schkeuditz keine Container mehr abgefackelt. Die über Monate andauernde Brandserie wurde gestoppt. Grund dafür ist ein Ermittlungserfolg der Polizei. Allerdings wurde das erst vor kurzem eher zufällig bekannt Schon Ende September hatte die Polizei den Fall der Staatsanwaltschaft Leipzig übergeben, die nun gegen zwei Lehrlinge aus Schkeuditz ermittelt.

Von Mai bis September dieses Jahres musste die Freiwillige Feuerwehr Schkeuditz 15-mal wegen brennender Container ausrücken. Im August warnte Stadtwehrleiter Uwe Müller in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) bereits davor, Autos zu nah an Containern zu parken oder die Container zu dicht an Häuserwände beziehungsweise unter Fenster zu stellen. Mindestens bei einem der mutwillig gelegten Feuer zog starker Rauch durch ein offenstehendes Fenster auch in die Wohnung. Die Polizei, damals dazu befragt, kündigte verstärkte Ermittlungsarbeit an. Im September dann war plötzlich Schluss mit den Bränden. Müller selbst erwähnte die Tatsache vorige Woche erstmals in seinem Bericht vor dem Schkeuditzer Stadtrat und sprach von „guter Polizeiarbeit“. Offenbar hatte diese zu einem Ergebnis geführt, ein bis zu diesem Zeitpunkt unbekannter Fakt.

Nach Anfragen der Leipziger Volkszeitung (LVZ) bestätigte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz: „Am 27. September war der Fall von der Polizei der Staatsanwaltschaft Leipzig übergeben worden. Nun ermitteln wir weiter.“ Über den aktuellen Stand und die voraussichtlichte Dauer der Ermittlungen machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft keine Angaben. Aber soviel gab er immerhin preis: Die Tatverdächtigen sind zwei Lehrlinge aus Schkeuditz, 21 und 22 Jahre alt. Einer von ihnen ist wegen Körperverletzung vorbestraft. Beiden werden 15 Brandstiftungen mit einem dabei entstandenen Sachschaden in Höhe von ca. 10000 Euro zur Last gelegt. Über die Motive für die Taten gibt es noch keine Kenntnisse.

Ermittelt wird wegen Sachbeschädigung und Brandstiftung. Das Strafmaß kann von Geldstrafe bis zu zweijähriger haft reichen. „Bei schwerer Brandstiftung, wenn das Feuer zum Beispiel auch auf Häuser übergriff, kann es auch einen Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren werden“, so Schulz. Das müsse aber bei jedem Brand einzeln geprüft werden.

Unabhängig von diesen Strafen erwarten die Täter bei einer Verurteilung weitere Kosten. „Grundsätzlich stellen wir in solchen Fällen den Verursachern die Kosten für die Feuerwehreinsätze in Rechnung. Die Höhe hängt von der Zahl der eingesetzten Fahrzeuge und Kameraden ab“, sagte der Schkeuditzer Stadtsprecher Helge Fischer. Auch das Entsorgungsunternehmen, die Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL), will die Kosten für die vom Feuer beschädigten Abfallcontainer den ermittelten Täter in Rechnung stellen. „Ein Container Kostet 210 Euro. Wir werden das Geld von den Tätern einklagen“, sagte ALL-Disponent Marc Ehrhardt. Man sei froh über das Ende der Brandserie, denn der Austausch der Container und die Entsorgung der Brandreste hätten auch für zusätzlichen Verwaltungsaufwand gesorgt.

Zu verdanken ist das Ende der Brandserie den Schkeuditzer Polizisten. „Das war akribisch gute Ermittlungsarbeit der Kollegen. Denn die vermutlichen Täter wurden ja nicht auf frischer Tat ertappt, sondern aufgrund von Zeugenaussagen ermittelt“, lobte gestern Harald Schmich. Er leitet das Direktionsbüro bei der Polizeidirektion Westsachsen und versteht auch nicht, weshalb Informationen Polizeiarbeit auf der Strecke geblieben sind. Zumal das auch für die beunruhigte Bevölkerung ein wichtiges Signal gewesen wäre. „Wir haben das intern kritisch ausgewertet, damit das künftig besser klappt“, so Schmich.

Bericht: Leipziger Volkszeitung vom 30. November 2011
© Olaf Barth



Artikel verfasst am 21:00 - 01.12.2011 von Kurt Schmieder

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