Vor 1867
Wie aber lebten die Menschen in der Stadt Schkeuditz vor diesem 14. Februar des Jahres 1867. Die fehlende organisierte Feuerwehr, die Art der Brandbekämpfung und die Bauweise der damaligen Zeit begünstigten die Ausbreitung großer, verheerender Brände. Meist brannten ganze Straßenreihen ab. Beim großen Stadtbrand von 1578 wurden 56 Häuser der Flammen Opfer. Sie verbrannten mit all ihrem Inhalt. Besonders schlimm war der Dreißigjährige Krieg, der von 1618 bis 1648 halb Europa vernichtete. Auch Schkeuditz brannte in dieser grausamen Zeit zwölfmal nieder. In Brand gesteckt von Truppen aller Lager oder marodierenden Banden. Zum Ende des Krieges standen nur noch wenige Häuser. Die fleißigen Schkeuditzer begannen sofort wieder mit dem Aufbau ihrer Stadt. Schon 1667 jedoch vernichtete ein gefräßiges Feuer große Teile der Stadt. Wenigstens 111 Häuser und 40 Scheunen wurden ein Raub der Flammen. 1685 kam es noch weitaus schlimmer. Ein Feuer brach in der Halleschen Straße aus. In der dichtbebauten Handelsstraße fanden die Flammen reichlich Nahrung. Nach nur 90 Minuten lag die Straße in Schutt und Asche. Dies war aber zum Glück der letzte große Stadtbrand in Schkeuditz. In einer Merseburger Chronik aus dem Jahre 1700 steht:
„Anno 1685 den 3. September. Abends um 8 Uhr ging zu Schkeuditz eine Feuer auf ... also dass in anderthalber Stunde 132 Häuser und mehr als 54 Scheunen samt Ställen und viel anderen Wohnungen in der Asche lagen ... auch einiger Menschen und sehr vielen Viehes nicht verschonet ward ... denn der starke Wind keine Rettung gestatten wollte.“
Noch weit vor Gründung der ersten Feuerwehren gab es allerorts Feuerordnungen. Sie wurden erlassen um die gemeinschaftliche Brandbekämpfung zu organisieren. In Schkeuditz war es ab 1833 folgendermaßen festgelegt. Die Loh- und Weißgerber hatten für das nötige Wasser zu sorgen. Die Dachdecker und Schornsteinfeger der Stadt hatten die Aufgabe, auf den Dächern die Ausbreitung des Brandes durch Funkenflug zu verhindern. Die Maurer und Zimmerer waren zur aktiven Brandbekämpfung verpflichtet. Die Aufgabe der Schneider war es, das gerettete Mobiliar zu bewachen. Die Schützengilde bildete die Absperrung. Der Kirchendiener saß im Kirchturm und beobachtete die Stadt um neue Brandstellen zu melden. Alle restlichen Bürger mussten eine Eimerkette vom nächsten Brunnen bilden. Auch der vorbeugende Brandschutz wurde schon bedacht. Nach der Feuerordnung mussten in jedem Haus ein Feuereimer, eine Handspritze und eine Leiter vorhanden sein. Die Stadt Schkeuditz hielt folgende Löschgeräte vor: 4 Sturmfässer, 6 Feuerleitern, 1 Spritze, 4 Feuerhaken und 76 Feuereimer.
Die erlassenen Feuerordnungen waren schon ein Fortschritt hin zur Bildung eines Löschwesens. Häufig gab es aber Beispiele dafür, dass zwar Löschgeräte und auch genügend Helfer zur Verfügung standen, diese aber mit der Brandsituation vollkommen überlastet waren. Ihnen fehlte ganz einfach die Ausbildung und die straffe Organisation, die nötig war und ist, um ein Feuer effektiv zu bekämpfen. Um diese Mängel zu beseitigen, gründete man 1841 in Meißen die erste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands. Dieses Freiwillige Corps bestand vor allem aus Gewerbetreibenden und Turnern. Ab diesem Datum veränderte sich die Sicherheit in den Städten vorteilhaft. Im benachbarten Leipzig gründet sich 1846 die erste Freiwillige Feuerwehr der Messestadt. Auch Schkeuditz entwickelt sich. In die Stadt, die ab 1840 einen Eisenbahnanschluss hat, zieht ab 1859 die Industrie ein und verändert sie grundlegend.
„Anno 1685 den 3. September. Abends um 8 Uhr ging zu Schkeuditz eine Feuer auf ... also dass in anderthalber Stunde 132 Häuser und mehr als 54 Scheunen samt Ställen und viel anderen Wohnungen in der Asche lagen ... auch einiger Menschen und sehr vielen Viehes nicht verschonet ward ... denn der starke Wind keine Rettung gestatten wollte.“
Noch weit vor Gründung der ersten Feuerwehren gab es allerorts Feuerordnungen. Sie wurden erlassen um die gemeinschaftliche Brandbekämpfung zu organisieren. In Schkeuditz war es ab 1833 folgendermaßen festgelegt. Die Loh- und Weißgerber hatten für das nötige Wasser zu sorgen. Die Dachdecker und Schornsteinfeger der Stadt hatten die Aufgabe, auf den Dächern die Ausbreitung des Brandes durch Funkenflug zu verhindern. Die Maurer und Zimmerer waren zur aktiven Brandbekämpfung verpflichtet. Die Aufgabe der Schneider war es, das gerettete Mobiliar zu bewachen. Die Schützengilde bildete die Absperrung. Der Kirchendiener saß im Kirchturm und beobachtete die Stadt um neue Brandstellen zu melden. Alle restlichen Bürger mussten eine Eimerkette vom nächsten Brunnen bilden. Auch der vorbeugende Brandschutz wurde schon bedacht. Nach der Feuerordnung mussten in jedem Haus ein Feuereimer, eine Handspritze und eine Leiter vorhanden sein. Die Stadt Schkeuditz hielt folgende Löschgeräte vor: 4 Sturmfässer, 6 Feuerleitern, 1 Spritze, 4 Feuerhaken und 76 Feuereimer.
Die erlassenen Feuerordnungen waren schon ein Fortschritt hin zur Bildung eines Löschwesens. Häufig gab es aber Beispiele dafür, dass zwar Löschgeräte und auch genügend Helfer zur Verfügung standen, diese aber mit der Brandsituation vollkommen überlastet waren. Ihnen fehlte ganz einfach die Ausbildung und die straffe Organisation, die nötig war und ist, um ein Feuer effektiv zu bekämpfen. Um diese Mängel zu beseitigen, gründete man 1841 in Meißen die erste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands. Dieses Freiwillige Corps bestand vor allem aus Gewerbetreibenden und Turnern. Ab diesem Datum veränderte sich die Sicherheit in den Städten vorteilhaft. Im benachbarten Leipzig gründet sich 1846 die erste Freiwillige Feuerwehr der Messestadt. Auch Schkeuditz entwickelt sich. In die Stadt, die ab 1840 einen Eisenbahnanschluss hat, zieht ab 1859 die Industrie ein und verändert sie grundlegend.
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